Appetitzügler vom Arzt

Die Endokrinologen raten zur Vorsicht

Um genauer zu sein, können Sie die Behandlung mit den Appetitzüglern bei einem Arzt über das Internet beantragen. Er kann Ihnen ein Rezept für die Behandlung mit den Appetitzüglern per Ferndiagnose geben - oder sogar ablehnen. Allerdings sind verschreibungspflichtige Appetitzügler nicht unumstritten und können je nach Präparat schwere Nebenwirkungen haben. Im Falle von verschreibungspflichtigen Appetitzüglern ist ein Rezept des behandelnden Arztes erforderlich. Aufgrund möglicher Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten ist es daher unerlässlich, Ihren Arzt zu konsultieren.

Der Endokrinologe rät zur Zurückhaltung.

Ein neues Appetitzügler ist seit vielen Jahren auf dem Weltmarkt. Seit mehr als zehn Jahren hat die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) zwei neue Arzneimittel zur Gewichtsabnahme genehmigt. Aufgrund der begrenzten Wirksamkeit der neuen Arzneimittel und angesichts der früheren negativen Erfahrung mit Appetithemmern empfehlen die Hormon-Experten der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) jedoch eine abwartende Herangehensweise. Die Zulassung von Belviq® (Lorcaserin) in den Vereinigten Staaten erfolgte Ende Juli, drei weitere Monate später erfolgte die Zulassung von Quecksilber präparatisiert.

Mit Hilfe des Serotonin-2C-Rezeptor-Agonisten Lord Caserin werden appetithemmende Gehirnzellen inaktiviert. Im Rahmen von Untersuchungen bekamen die Probanden das Mittel als diätetische Unterstützung und verloren etwa zehn vom Hundert ihres Körpermassen. Die beiden Wirksubstanzen sind nur für adipöse Menschen mit über 30 Jahren und für übergewichtige Menschen (BMI über 27) mit einem Risikofaktor wie Zuckerkrankheit, Bluthochdruck oder Fettstoffwechselstörungen zulässig, erklärt Prof. Dr. Helmut Schatz, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

Auch auf andere Nebenwirkungen verweist Schatz: Schnellere Herzrate durch die Verwendung von Quecksilber. Laut DGE-Experte hat Lorkaserin im Tierversuch krebserregend gewirkt, was aber in der Praxis nicht nachweisbar ist. "Die ersten Medikamente dieser Sorte, die nicht mehr verfügbar sind, haben die Gefahren erst aufgedeckt, als sie schon länger auf dem Markt waren.

"Daher sollten neue Medikamente zur Gewichtsabnahme mit Bedacht eingenommen werden." Vorsichtshalber sei das Mittel mit der Bezeichnung Medator® und dem aktiven Inhaltsstoff Benzolfluorex genannt. Sie wurde trotz der bekannten Gefahren bis 2009 in England genehmigt. So wurde im März 2012 in Paris eine Studie gegen den Anbieter gestartet, der das Produkt als " Diabetes-Medikament " verkauft hat, obwohl die schädlichen Wirkungen bekannt waren.

Die Appetitzügler mussten in den vergangenen Dekaden wegen beträchtlicher Nebeneffekte immer wieder vom Handel verschwinden. Die EU-Kommission hat im vergangenen Jahr beschlossen, die Marktzulassung von Accomplia® (Wirkstoff: Rimonabant) auszusetzen, da es zu schweren psychischen Krisensituationen oder gar Suizidgedanken führen kann. Redutil® (Wirkstoff: Sibutramin) wird seit 2010 wegen erhöhter Gefährdung von Herzen und Blutkreislauf nicht mehr eingenommen.

"Sein aktiver Inhaltsstoff Örlistat verhindert die Verdauung von Fett im Verdauungstrakt und reduziert dadurch die Kalorienaufnahme. Es hat sich als unbedenklich herausgestellt, ist aber wegen seiner laxativen Wirksamkeit nicht sehr beliebt", sagt er.

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